Was hat Sie dazu bewogen, mit dem Zertifikat B1 abzuschliessen?

Birgit Mechtersheimer (BM), Ärztin in einer Allgemeinarztpraxis: der Wunsch, mich noch intensiver mit dem Thema Sterben und mit den Aufgaben und Zielen von Palliative Care. auseinanderzusetzen.
Evelyne Bryner (EB), Körper- und Atemtherapeutin: die erweiterte berufliche Qualifikation und die persönliche Ambition, Neues kennenzulernen.

Welches sind die wichtigsten Qualifikationen, die Sie durch die Ausbildung erworben haben?

BM: Ganzheitlich auf Personen und Situationen eingehen können. – Mehr Wissen und Einfühlungsvermögen in Bezug auf Trauerarbeit mit Patienten und Angehörigen. – Ich habe eine offene und natürliche Einstellung zum Thema Sterben und Tod gefunden. Dies gibt mir mehr Sicherheit im Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden.
EB: Geduld, Akzeptanz, Achtsamkeit, Empathie, Validieren, also eher weibliche Tugenden. Als Macherin (männliche Tugenden) durfte ich bereits in meiner Berufsausbildung dazulernen. Im Lehrgang gelang es mir, diese Qualitäten umzusetzen – ein sehr wohltuender Ausgleich für mich.

Was nützt Ihnen die Ausbildung in Palliative Care und Begleitung für Ihren Beruf?

BM: Durch den Lehrgang ist meine Sensibilität für die Bedürfnisse meiner Patienten erhöht und mein Hilfsangebot vergrössert worden.
EB: Alle Fertigkeiten, die ich im Beruf anwende, hören bei terminalen Patienten, in ihren letzten Stunden, nicht auf: Gelebtes Leben bis zuletzt.

Wo werden Sie als Begleiterin tätig sein?

BM: Unter bestimmten Voraussetzungen werde ich Patienten aus unserer Praxis begleiten. Ich werde mich im privaten Umfeld, eventuell auch in meiner Gemeinde engagieren. Hier würde ich mich bevorzugt um onkologische Patienten kümmern.
EB: Im Dezember nehme ich mein Begleitung im Lindenfeld wieder auf. Ich werde mich auch als Sitzwache bewerben. Mein Ziel: eine Trauergruppe als Leiterin begleiten.

Interviews: Reinhold Bruder

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