Prof. Ralph Kunz von der Theologischen Fakultät Zürich stellte das Thema ins Zentrum seiner Ausführungen.
Den Zuhörerinnen und Zuhörern gab er nach einer kurzen Einführung zum biblischen Buch, Einblicke in die zentralen Fragen der Hiobserzählung. Dass Hiob nicht stiller Dulder, sondern Rebell und Klagender war, zeigte Ralph Kunz auf, indem er anschaulich schilderte, wie Hiob nicht aufgrund von Schuld oder Fehlverhalten Schicksalsschläge erlitt, sondern sein Leiden als ungerecht empfindet. Immer wieder schlägt Kunz Brücken bekannten Trauermodellen und hinterfragt diese kritisch. Als Kunz von ‹seinem Hiob› erzählte und auf die Begleitung eines demenzerkrankten Mannes einging, den er versuchte, immer wieder zu besuchen, war es sehr still im Raum. Im Austausch nach der Pause fanden verschiedene Gäste den Mut, Menschen zu erwähnen, die sie mit dem biblischen ‹Hiob› in Verbindung bringen.
Eine Frau aus dem Publikum sagte am Schluss, dass sie ein Zitat von Dorothee Sölle immer wieder bedenke: «Am Ende der Suche und Frage nach Gott, steht keine Antwort, sondern die Umarmung Gottes.»
Martina Holder-Franz, Bildungsverantwortliche Palliative Care und Begleitung